Sonntag, 22. November 2009

Nach Zeitplan des Agenten sollten wir um 11:00 auslaufen. Die Ladearbeiten verzögern sich. Da habe ich den Versuch unternommen, den Hafen zu verlassen, das Gate ist nicht weit vom Schiff, recht übersichtlich diese Hafenanlage. Shorepaß an mich genommen und das Schiff verlassen. Keine 50m stoppt mich ein Sicherheitsmann, ohne Knarre, aber mit Funkgerät, schwierige Verständigung, denn er spricht kein englisch. Irgendwie kriege ich raus, daß am Gate keine Crewliste vorhanden ist. Zurück zum Schiff, der Chiefmate arbeitet im Büro an der Ladeliste, kopiert mir die Crewliste nach Rücksprache des Captains und wieder zurück zu dem Sicherheitsmannn, der freut sich. Ich darf den eingezäunten Fußweg zum Gate gehen. Was ich dort sehe, sind Absperranlagen, die mit Fort Knox vergleichlich sind.
Mauern mit elektrischen Zäunen, 3 Tore muß ich passieren, jedes mit Sicherheitsmännern gesichert, dann stand ich in einer jämmerlichen Umgebung. Ärmliche Wohnhäuser und Geschäfte, natürlich vergittert, die die einfachsten Dinge versuchen an den Mann zu bringen, wie gevierteilte Melonen, Bananenscheiben in heißem Fett fritiert. Ein Taxifahrer am Tor bietet seine Dienste an und warnte vor der Mafia, womit er den Teil der Bevölkerung meint, die für kleines Diebesgut einen Menschen ermorden und in dem Hafenbereich leben. Mir läuft es kalt den Rücken herunter, obwohl es 29°C mit hoher Luftfeuchtigkeit warm ist. Ich wage, die Kamera zu zücken, Bilder zu schießen, das sieht der Taxifahrer, der inzwischen mit seinem Auto hinter mir steht. Nun kein Risiko mehr, nach 15 min zurück in den sicheren Hafen, das ist auch ohne Boot möglich.
Das ist der große Unterschied zu Kreuzfahrtreisen, wir lernen Gegenden ohne Tourismus kennen, für mich reizvoller.
Auf dem Rückweg von Peru werden wir nochmals Guayaquil besuchen, ich hoffe mit Landgang in das Zentrum der Stadt zu kommen.
Um 14:20 legen wir ab und uns erwartet eine schöne Flußfahrt über 4 Stunden bis zum offenen Meer und in die Nacht hinein.

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